Osteopathie
Die Osteopathie ist eine von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) begründete Methode der Manuellen Medizin.
Geschichte Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still entdeckte im 19. Jh. Die Grundsätze, auf denen die Osteopathie beruht. Am 22. Juni 1874 gab er seinen Erkenntnissen den symbolischen Begriff "Osteopathie". Im Jahre 1892 gründete er die erste Schule für Osteopathie in Kirksville (Missouri/USA). 1896 erkannte als erster US-Bundesstaat Vermont die Osteopathie an. Über Großbritannien kommt die Osteopathie nach Europa. 1993 erkennt Großbritannien die Osteopathie an.
Was ist das?
Das Wort Osteopathie hat seine Wurzeln in den Worten "Osteo" = Knochen und "Pathein" = Krankheit und meint symbolisch, daß die Knochen als unbeweglichste Struktur im menschlichen Körper zuverlässige Anzeiger für Bewegungsverluste im menschlichen Körper sind.
Die Osteopathie ist ein vollwertiges medizinisches Diagnose- und Behandlungskonzept. Im Mittelpunkt steht die Suche des Osteopathen nach Bewegungsverlusten in jedweden Gelenken und Geweben des Körpers. In Diagnose und Therapie gebraucht er vorzugsweise seine Hände. Dr.Still gebrauchte den Ausdruck "... with thinking fingers".
Die Osteopathie ist gleichzeitig eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Technik:
1.eine Kunst, da die Osteopathie von Behandlern mit Talent und Überzeugung ausgeübt werden muß, die offen für die Probleme der Patienten sind. Es ist eine Kunst, die Probleme der Patienten zu erkennen und zu versuchen, ihr Gleichgewicht und Ihre Gesundheit zu fördern und wiederherzustellen (Homöostase).
2.eine Wissenschaft, da der Osteopath umfassende Kenntnisse der medizinischen Basiswissenschaften wie der Anatomie und der Physiologie haben muß, um die Osteopathie sicher und kompetent ausüben zu können.
3.eine Technik, da die Osteopathie fast ausschließlich mit den Händen ausgeübt wird.
Die Therapie
Der Osteopath behandelt nicht nur Probleme des Bewegungsapparates wie z.B. Gelenke, Bänder, Muskeln, Sehnen, sondern auch viele Formen von Kopfschmerzen, Atemproblemen Verdaungsproblemen, gynäkologische Beschwerden, Schmerzustände und vieles mehr.
Besonders gute Ergebnisse kann der Osteopath bei funktionellen Bewegungsverlusten erzielen. Funktionell meint, dass nicht eine Struktur geschädigt oder zerstört ist, wie z.B. ein gebrochener Knochen oder die funktionsuntüchtige Fettleber eines Alkoholikers, sondern dass die Wiederherstellungsfähigkeit des Körpers noch angeregt werden kann. Häufig sind dies Beschwerden mit unklarer Ursache oder Beschwerden bei denen andere Behandlungsmethoden zu einseitig und nicht erfolgreich waren. Dabei ist die positive aktive Mitarbeit des Patienten bei der Behandlung sehr wertvoll.
Die Behandlung beginnt mit einem Gespräch. Der Osteopath erkundigt sich beim Patienten nach seinen Beschwerden, nach der medizinischen Vorgeschichte, nach anderen Behandlungen und anderen wichtigen Zusammenhängen. Dabei berücksichtigt er auch andere Diagnoseverfahren wie z.B. Röntgenbilder, Ultraschall.
Anschließend untersucht der Osteopath den Patienten/-in mit seinen Händen. Erst nach der umfassenden Diagnose bespricht der kompetente Osteopath mit dem Patienten, ob er ihn behandelt oder ob die Behandlung durch andere Therapeuten, beispielsweise den Arzt angezeigt ist.
Die Osteopathische Behandlung besteht einzig und allein aus sanften manuellen Techniken wie Manipulationen, Muscle-Energy-Techniken, Fascien-Techniken, Recoil-Techniken, Cranio-Sacral-Techniken und anderen.
Hierdurch fördert der Osteopath den natürlichen Heilungsprozeß des Patienten. Er stimuliert die Selbstheilungskräfte, die Vitalität des Einzelnen. Der Osteopath behandelt insofern keine Krankheiten, bzw. Symptome sondern er regt nur den Heilungsprozeß an.